Richtig vererben – bevor der Nachlass zur Nervensache wird
„Vererben? Damit beschäftige ich mich, wenn ich alt bin!“ – sagen viele. Und dann kommt das Leben dazwischen. Oder der Bus. Oder der unerwartete Lottogewinn. Fakt ist: Wer Vermögen hat – egal ob groß oder klein – sollte sich früher als später Gedanken darüber machen, was damit mal passieren soll. Und das gilt besonders für junge Erwachsene und Unternehmer.
Was passiert, wenn man nichts regelt?
Kurz gesagt: Der Staat übernimmt. Die gesetzliche Erbfolge tritt in Kraft, und plötzlich erbt Tante Ingrid, die man seit dem Kommunionskaffee ’97 nicht mehr gesehen hat. Oder der Ex-Partner bleibt ganz offiziell außen vor – obwohl er eigentlich der Einzige war, der wusste, wie das Passwort zur Krypto-Wallet lautet.
Testament – das persönliche Netflix-Skript fürs eigene Vermögen
Mit einem Testament kannst du selbst bestimmen, wer was bekommt – und zwar ohne Rücksicht auf die Reihenfolge der Familienfotos im Wohnzimmer. Ob handschriftlich oder notariell beurkundet: Hauptsache klar, eindeutig und möglichst ohne Interpretationsspielraum. Tipp: „Mein Goldfisch bekommt mein Sparbuch“ ist zwar rührend, aber rechtlich schwierig.
Erbvertrag – für alle, die’s richtig festzurren wollen
Im Gegensatz zum Testament wird ein Erbvertrag notariell gemacht und ist bindend. Klingt unromantisch, ist aber praktisch – vor allem für Unternehmer oder Patchwork-Familien, in denen klar sein soll, wer später was bekommt (und wer nicht).
Anekdote aus dem Leben:
Ein älterer Herr vererbte seine Sammlung antiker Modellzüge an seinen Enkel – per Brief auf einer Serviette. Leider wurde der Brief beim Ausräumen des Hauses zusammen mit der benutzten Küchenausstattung entsorgt. Ergebnis: Streit, Tränen und ein sehr enttäuschter Modellzug-Fan. Fazit: Servietten sind für Burger, nicht für Nachlassregelungen.
Unternehmer aufgepasst: Firma vererben ist kein Nebenbei-Thema
Ein Unternehmen ist mehr als nur ein Job – es ist Verantwortung. Wer nicht frühzeitig regelt, wer übernehmen darf, riskiert Streit unter Gesellschaftern, Chaos im Team oder im schlimmsten Fall: Insolvenz. Also: Nachfolge planen, auch wenn’s unbequem ist.
Fazit:
Vererben ist kein Thema für „irgendwann mal“. Wer sich früh darum kümmert, sorgt nicht nur für klare Verhältnisse, sondern spart seinen Lieben im Zweifel viel Ärger – und manchmal sogar bares Geld. Und das ist ja wohl ein schöner letzter Gruß.
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